Singfest Wiener Neustadt

Zeit für Stimmen! Zeit für Völkerfreundschaft!

25.-27.08. 2021 im Zisterzienserkloster Neukloster Wiener Neustadt – Stimme, Wort, Bedeutung, Dialog, Freundschaft. Unter diesen Überbegriffen lud die Stadt Wiener Neustadt gemeinsam mit Staatsopern-Kammersänger Tomasz Konieczny und dem Verein Migrart im Sommer 2021 zu einem Covid-19 sicheren Outdoor-Singfest in das Stift Neukloster ein. Die Zisterzienserbrüder Wiener Neustadt stellten den historisch wertvollen Kreuzgang für drei Konzertabende der Extraklasse zur Verfügung. Beste Nachwuchssingstimmen aus Österreich und Polen präsentierten freundschaftlich völkerverbindend an drei Abenden das Wiener Neustädter Publikum die Schönheiten der menschlichen Stimme in der intimen Liedform.

Programm

Tomasz Konieczny & Freund:innen

Drei Abende mit österreichisch-polnischen Nachwuchsstimmen. Ein bilaterales Fest der Stimmen mit österreichischen und polnischen Komponisten von der Romantik bis zur Gegenwart.

  • Eröffnungsabend: Mittwoch 25.08.2021 - Sausendes, brausendes Rad der Zeit

    Beginn: 20.00 Uhr
    Einlass: 19.30 Uhr
    Konzertdauer: 60 Minuten, ohne Pause

    Justyna Ołów – Mezzosopran
    Paul Schweinester – Tenor
    Lech Napierała – Klavier

    Lieder von

    • Franz Schubert (1797-1828)
    • Richard Wagner (1813-1883)
    • Hugo Wolf (1860-1903)
    • Ignazy Jan Paderewski (1860-1941)
    • und Ernst Krenek (1900-1991)
  • Intendantenabend: Donnerstag 26.08.2021 - Zeitreflexion

    Beginn: 20.00 Uhr
    Einlass: 19.30 Uhr
    Konzertdauer: 60 Minuten, ohne Pause

    Tomasz Konieczny – Bassbariton
    Lech Napierała – Klavier

    • Gustav Mahler (1860-1911): „Kindertotenlieder“
    • Modest Mussorgski (1839-1881) „Lieder und Tänze des Todes“
  • Finalabend: Freitag, 27.08.2021 - Kontemplation und Neubeginn

    Beginn: 20.00 Uhr
    Einlass: 19.30 Uhr
    Konzertdauer: 60 Minuten, ohne Pause

    Sarah Marie Kramer – Sopran
    Paweł Horodyski – Bass
    Tomasz Konieczny – Bassbariton
    Mauro Zappala – Klavier
    Lech Napierała – Klavier

    Werke von

    • Franz Schubert (1797-1828)
    • Stanisław Moniuszko (1819-1872)
    • Gustav Mahler (1860-1911)
    • Arnold Schönberg (1874-1951)
    • Henryk Górecki (1933-2010)
    • bis Paweł Łukaszewski (*1968)

Intendant T. Konieczny

  • Intendantenvorwort lesen

    Als wir mitten in der Pandemie mit dem Pianisten Lech Napierała, mit dem ich seit Jahren erfolgreich musiziere, den perfekten Ort für die Aufnahme von Mussorgskis „Lieder und Tänze des Todes“ suchten, stießen wir auf den historisch bedeutsamen Kreuzgang des Neuklosters in Wiener Neustadt. Der Prior des Klosters, Pater Michael Weiß war ein unglaublich offener Gastgeber und plötzlich entstand die Idee eines Minifestivals für Stimmen, eines Singfestes mitten in der Stadt, die die Heimat der Bösendorfer-Klaviere ist.

    Es gibt keine Zufälle: ein wichtiger Ordensmann des Neuklosters, in dem auch Mozarts Requiem erstmals in einer Kirche uraufgeführt wurde, hieß Pater Alberich. Er ist im Hof des Klosters begraben.

    Die Opernpartie des Alberichs war meine erste Partie an der Wiener Staatsoper. Auf diese Weise hat meine internationale Opernkarriere dank des damaligen Direktors Ioan Holender vor 13 Jahren angefangen. Später wurde ich durch Musikdirektor Franz Welser-Möst und Direktor Dominique Meyer als Wotan gefördert. Eine Rolle, die ich neun Jahre an der Wiener Staatsoper sang.

    Aber Alberich war eben der erste. Es war der bedeutende Anfang. So sei dieses Singfest in Wiener Neustadt auch dem Zisterzienserpater Alberich gewidmet!

    Einer meiner Ansprüche heute ist es, mit jungen Künstler:innen zu arbeiten, sie zu fördern und zu unterstützen, mit ihnen gemeinsam auf Bühne und Podium zu stehen. Ein Fokus liegt hier für mich auf der Zusammenarbeit zwischen den Nationen, zwischen Polen, meinem Geburtsland, Deutschland, wo ich seit Jahren wohne und Österreich, dessen stolzer Staatsbürger, noch dazu als Kammersänger der Wiener Staatsoper, ich ehrenhalber bin.

    Kunst und Kultur, die sogenannte Hochkultur, ist ein Faktor, der unmögliche Brücken zwischen Nationen, die keine Zusammenhänge zu haben scheinen oder zwischen denen noch immer gewisse Feindseligkeiten existieren, bauen kann.

    Wenige verstehen den Bedarf an Lösungen in diesem Bereich besser als die Kulturnation Österreich. Deshalb die Wahl des Ortes.
    Erleben wir gemeinsam von 25. – 27. August 2021 in Wiener Neustadt polnische, österreichische und deutsche Komponisten. Genies aus Vergangenheit und Gegenwart: Sie hören ganz besondere Nachwuchssänger:innen zusammen mit uns reifen, erfahrenen Musikern auf der Freiluftbühne im Kreuzgang des Wiener Neustädter Neuklosters.

    Ich wünsche Ihnen als künstlerischer Leiter des Singfests Wiener Neustadt viel Vergnügen und Freude!